| Stadtkreis Herne (Stadtkreis seit 1906, vorher zum Landkreis Bochum)
Zugehörigkeit staatlich: bis 1945 Preußen, Provinz Westfalen, Regierungsbezirk Arnsberg 1945 britische Besatzungszone 1946 Land Nordrhein-Westfalen 1949 Bundesland Nordrhein-Westfalen, Regierungsbezirk Arnsberg Zuständ. Justiz (1894): Amtsgericht Herne, Landgericht Essen, Oberlandesgericht Hamm Zuständ. Finanzamt (1927): Finanzamt Herne, Landesfinanzamt Münster Zuständ. Gau 1933-1945: Westfalen-Süd Zuständ. Militärdienst (1885): VII. Armeekorps Zugehörigkeit ev. Kirche (1939): Evangelische Kirche der altpreußischen Union, Kirchenprovinz Westfalen Zugehörigkeit kath. Kirche (1939): Bistum Paderborn
Oberbürgermeister: 1906 - 1907 Hermann Schaefer 1907 - 1913 Dr. Dr. Karl Büren 1913 - 1925 Dr. Georg Fr. K. Sporleder 1925 - 1933 Kurt Träger 1933 - 1942 Albert Meister 1943 - 1945 Hugo Peiter
Stadtbeschreibung nach Neumann 1894: Dorf im Landkreis Bochum, 2 Bahnhöfe der Linien Essen-Bochum-Herne, Essen-Bismarck-Herne und Oberhausen-Herne der Preußischen Staatsbahn; Amtsgericht, Bergrevier, evangelische und katholische Pfarrkirche, Kesselfabrik, Kalkbrennerei, Dampfmahlmühle, bedeutender Steinkohlenbergbau (Zechen Shamrock, Friedrich der Große und Zeche der Zivilgesellschaft von Herne-Bochum.
Besonderheiten nach dem Ortsbuch 1927 Amtsgericht, Finanzamt, Gymnasium, Oberrealschule, Lyzeum, Reichsbankstelle, Zollamt.
Einwohner Stadt bzw. Stadtkreis Herne 7.290 (1880), davon 4.362 Evangelische, 2.779 Katholiken, 75 Juden 13.920 (1890) 57.147 (1910), davon 24.077 Evangelische, 32.119 Katholiken 68.249 (1925), davon 33.102 Evangelische, 31.925 Katholiken, 322 sonstige Christen, 474 Juden 98.595 (1933), davon 46.634 Evangelische, 46.866 Katholiken, 24 sonstige Christen, 467 Juden 94.639 (1939), davon 41.299 Evangelische, 44.661 Katholiken, 1.054 sonstige Christen, 181 Juden 111.591 (1950) 113.700 (1960), davon 18.000 Vertriebene 100.800 (1969) (1. 1. 1975 Eingliederung des Stadtkreises Herne) 183.000 (1980) 178.000 (1990)
Bewegung der Bevölkerung/Kindersterblichkeit im Stadtkreis Herne | 1924 | Eheschließungen | 467 | Geborene einschl. Totgeborene | 1.597 | Gestorbene einschl. Totgeborene | 710 | Totgeborene | 65 | Im 1. Lebensjahr Gestorbene | 154 |
Kath. Dekanat Herne 1940 Gesamtbevölkerung: 95.700 Zahl der Nichtkatholiken: 50.842 (53,1 %) Zahl der Katholiken: 44.858 (46,9 %) davon sind der Osterpflicht nachgekommen: 18.343 (40,9 %) Austritte aus der katholischen Kirche: 223 Übertritte zur katholischen Kirche: 18 (davon 18 evangelische) Rücktritte zur katholischen Kirche: 28
Die Reichstagswahlen vom im Stadtkreis Herne | 5. 3. 1933 | Wahlbeteiligung | 91,8 % | Abgegebene gültige Stimmen insgesamt | 56.700 | NSDAP | 16.991 | SPD | 8.497 | KPD | 14.420 | Zentrum | 11.410 | DNVP (Kampffront Schwarz-weiß-rot) | 3.682 | DVP - Deutsche Volkspartei | 337 | Christlich-sozialer Volksdienst | 1.194 | Deutsche Bauernpartei | 15 | Deutsch-Hannoversche Partei | 0 | DDP (Deutsche Staatspartei) | 154 | Andere Parteien | 0 |
Erwerbstätigkeit und Altersstruktur der Bevölkerung im Stadtkreis Herne nach der Volkszählung vom 17. 5. 1939 | Zahl der Haushaltungen | 29.024 | Ständige Bevölkerung (Wohnbevölkerung ohne die ihre Dienstpflicht ableistenden Angehörigen von Wehrmacht und Reichsarbeitsdienst) | 94.639 | davon männlich | 46.584 | Altersstruktur der Bevölkerung: | | unter 6 Jahre alt | 10,7 % | 6 bis 13 Jahre alt | 14,3 % | 14 bis 64 Jahre alt | 69,8 % | über 64 Jahre alt | 5,2 % | Berufszugehörigkeit nach Wirtschaftszweig: | | Landwirtschaft und Forstwirtschaft | 0,8 % | Industrie und Handwerk | 65,1 % | Handel und Verkehr | 9,6 % | Dienstleistungen einschl. öffentlicher Dienst | 24,5 % | Berufszugehörigkeit nach der Stellung im Beruf: | | Selbstständige | 4,8 % | Mithelfende Familienangehörige | 1,0 % | Beamte und Angestellte | 12,5 % | Arbeiter | 64,9 % | Sonstige | 16,8 % | Betriebsfläche der land- und forstwirtschaftlichen Betriebe: | | 0,5 bis unter 5 ha | 65,4 % | 5 bis unter 10 ha | 10,3 % | 10 bis unter 20 ha | 13,4 % | 20 bis unter 100 ha | 10,3 % | 100 ha und mehr | 0,6 % |
Quellen:
Hubatsch, Walther: Grundriß zur deutschen Verwaltungsgeschichte 1815 - 1945. Band 8: Westfalen. Marburg/L., 1980.
Kirchliches Handbuch für das katholische Deutschland. Zweiundzwanzigster Band: 1943. Köln, 1943.
Neumann, Gustav: Geographisches Lexikon des Deutschen Reichs. Leipzig, 1883.
Neumanns Orts-Lexikon des Deutschen Reichs. Ein geographisch-statistisches Nachschlagebuch für deutsche Landeskunde. Dritte, neu bearbeitete und vermehrte Auflage von Wilhelm Keil. Leipzig, 1894.
Statistik des Deutschen Reichs. Band 240: Die Volkszählung im Deutschen Reich am 1. 12. 1910. Berlin, 1915. Statistik des Deutschen Reichs. Band 336: Die Bewegung der Bevölkerung im Jahre 1924. Berlin, 1928. Statistik des Deutschen Reichs. Band 401: Volks-, Berufs- und Betriebszählung vom 16. Juni 1925. Heft 1: Die Bevölkerung im Deutschen Reich nach den Ergebnissen der Volkszählung 1925. Teil I: Einführung in die Volkszählung 1925. Tabellenwerk. Berlin, 1928. Statistik des Deutschen Reichs. Band 434: Die Wahlen zum Reichstag am 31. Juli und 6. November 1932 und am 5. März 1933 (Sechste bis achte Wahlperiode). Berlin, 1935. Statistik des Deutschen Reichs. Band 450: Amtliches Gemeindeverzeichnis für das Deutsche Reich. Berlin, 1939. Teil I: Altreich und Land Österreich. Statistik des Deutschen Reichs. Band 451: Volks-, Berufs- und Betriebszählung vom 16. Juni 1933. Heft 3: Die Bevölkerung des Deutschen Reichs nach der Religionszugehörigkeit. Berlin, 1936. Statistik des Deutschen Reichs. Band 550: Amtliches Gemeindeverzeichnis für das Deutsche Reich. Berlin, 1940. Statistik des Deutschen Reichs. Band 552: Volks-, Berufs- und Betriebszählung vom 17. Mai 1939. Heft 3: Die Bevölkerung des Deutschen Reichs nach der Religionszugehörigkeit. Berlin, 1942. Heft 4: Die Juden und jüdischen Mischlinge im Deutschen Reich. Berlin, 1944. Statistik des Deutschen Reichs. Band 559: Ergebnisse der Volks-, Berufs- und landwirtschaftlichen Betriebszählung 1939 in den Gemeinden. Heft 9: Provinz Westfalen, Lippe. Berlin, 1943.
Statistisches Jahrbuch für die Bundesrepublik Deutschland 1952. Herausgegeben vom Statistischen Bundesamt. Wiesbaden, 1952.
Statistisches Jahrbuch für die Bundesrepublik Deutschland 1961. Herausgegeben vom Statistischen Bundesamt. Wiesbaden, 1961.
Statistisches Jahrbuch für die Bundesrepublik Deutschland 1971. Herausgegeben vom Statistischen Bundesamt. Wiesbaden, 1971.
Statistisches Jahrbuch für die Bundesrepublik Deutschland 1981. Herausgegeben vom Statistischen Bundesamt. Wiesbaden, 1981.
Statistisches Jahrbuch für die Bundesrepublik Deutschland 1992. Herausgegeben vom Statistischen Bundesamt. Wiesbaden, 1992.
Deutsche Verwaltungsgeschichte 1871 - 1990 © 2006 by Dr. Michael Rademacher M.A.
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