| Stadt- und Landkreis Bromberg
Zugehörigkeit staatlich: Land Preußen, Provinz Posen, Regierungsbezirk Bromberg 1919-1939 Polen, 1939-1945 Reichsgau Danzig-Westpreußen, Regierungsbezirk Bromberg Zuständ. Justiz (1894): 1) Amtsgericht Bromberg, Landgericht Bromberg, Oberlandesgericht Posen 2) Amtsgericht Krone a. Brahe, Landgericht Bromberg, Oberlandesgericht Posen Zuständ. Justiz (1942): 1) Amtsgericht Bromberg, Landgericht Bromberg, Oberlandesgericht Danzig 2) Amtsgericht Krone a. Brahe, Landgericht Bromberg, Oberlandesgericht Danzig Zuständ. Militärdienst (1885): II. Armeekorps Zugehörigkeit ev. Kirche: Evangelische Kirche der altpreußischen Union (Hinweis Kirchenbücher)
a) Stadtkreis Bromberg
Stadtbeschreibung Bromberg nach Neumann 1894: Stadt und Stadtkreis an der Brahe, in die hier der Bromberger Kanal tritt; Stab der 4. Division, der 7. Infanterie- und 4. Kavallerie-Brigade, 3 Bat. Nr. 34, 3 Bat. Nr. 129, Dragonerregiment Nr. 3, Feldartillerieregiment Nr. 17; Bahnhof der Linien Schneidemühl-Thorn, Bromberg-Dirschau, Bromberg-Fordon und Bromberg-Inowrazlaw der Preußischen Staatsbahn, Pferdeeisenbahn in der Stadt, Reichsbankstelle, mehrere Vorschußvereine, Regierung, Generalkommission für die Provinzen Ostpreußen, Westpreußen und Posen, Landschaftsdirektion, Landratsamt für den Landkreis Bromberg, Landgericht, Schwurgericht, Amtsgericht, Forstinspektionen, Oberförsterei Bartelsee, Oberpostdirektion, königliche Eisenbahndirektion, Hauptsteueramt, Handelskammer, Landwirtschaftlicher Zentralverein für den Netzedistrikt; 2 evangelische und 2 katholische Pfarrkirchen, Synagoge, evangelisches Gymnasium, Realgymnasium, evangelisches Schullehrerseminar, evangelisches Schullehrerinnenseminar, Provinzial-Taubstummenanstalt, Provinzial-Blindenanstalt, niedere Lehranstalt für Gärtner und Friseure, Luisenstift für alleinstehende ältere Damen, Diakonissenanstalt, Haushaltungs- und Kochschule, Denkmal des Kaisers Wilhelm I., Denkmal Friedrichs des Großen, schöne Spaziergänge am Kanal; Eisengießerei, Maschinenfabrik, Möbelfabrik, bedeutender Mühlenbetrieb (große Mühle Herkules der königlichen Seehandlung, Dampfmahlmühlen f. Dauermehl), Fabriken für Schnupftabak, Sprit, Leder, Schäfte, Seife, Lichte, Dachpappe und Öfen, Kunstschlosserei, Bierbrauerei, Ziegelbrennerei, Gärtnerei, lebhafter Handel mit Getreide, Mehl, Wolle, Leder, Holz, Steinkohlen, Wein etc.; Schiffahrt. Bromberg, 1346 erbaut, war schon im Mittelalter ein wichtiger Ort für den Getreidehandel, sank aber später so sehr, dass es bei der preußischen Besitznahme nur 800 Einwohner zählte.
Einwohner Stadtkreis Bromberg 31.308 (1875) 34.044 (1880) 36.294 (1885) 41.399 (1890), davon 28.411 Evangelische, 11.165 Katholiken, 1.451 Juden und 372 Sonstige (2.000 Polen) 52.204 (1900), davon 34.415 Evangelische, 15.662 Katholiken und 2.127 Sonstige einschl. Juden 57.696 (1910), davon 37.008 Evangelische, 18.539 Katholiken und 2.149 Sonstige einschl. Juden
b) Landkreis Bromberg
Einwohner Landkreis Bromberg 74.247 (1890), davon 40.649 Evangelische, 32.559 Katholiken, 878 Juden und 161 Sonstige (25.000 Polen) 82.663 (1900), davon 44.553 Evangelische, 37.221 Katholiken und 889 Sonstige einschl. Juden 96.473 (1910), davon 52.645 Evangelische, 43.100 Katholiken und 728 Sonstige einschl. Juden
Ortsverzeichnis:
Adlershorst, Dorf: (1894 Amtsgericht Bromberg, Post Adlershorst) 2.131 Einwohner (1875) 2.671 Einwohner (1880) 3.168 Einwohner (1890)
Alexandrowo
Alt Flötenau
Althof: (1894 Amtsgericht u. Post Krone a. Brahe) 419 Einwohner (1885)
Augustwalde, Gutsbezirk
Bachwitz
Bartelsee (Oberförsterei), Gutsbezirk
Bergfeld
Birkhausen, Gutsbezirk
Bleichfelde
Blumwiese, Gutsbezirk
Borowno, Gutsbezirk
Bösendorf
Böthkenwalde
Brahnau, Dorf und Gut: (1894 Amtsgericht Bromberg, Post Brahnau; Besonderheiten 1894: Bahnhof der Linie Schneidemühl-Thorn der Preußischen Staatsbahn) 362 Einwohner (1885)
Brahrode
Bromberg (Oberförsterei), Gutsbezirk
Buschkowo, Dorf: (1894 Amtsgericht und Post Krone; Besonderheiten 1894: Papiermühle) 528 Einwohner (1885)
Byschewo, Dorf und Propstei: (1894 Amtsgericht und Post Krone; Geographie: gelegen in einem tiefen, seenreichen Tal; Besonderheiten 1894: schöne katholische Pfarrkirche) 186 Einwohner (1885)
Chelczonka, Gut: (1894 Amtsgericht Bromberg, Post Klahrheim) 37 Einwohner (1885)
Cielle, Dorf: (1894 Amtsgericht Bromberg, Post Adlershorst; Besonderheiten 1894: evangelische Pfarrkirche) 319 Einwohner (1885)
Cierplewo
Czarnowke (Dorf)
Czarnowke (Kolonie)
Deutsch Fordon
Deutsch Kruschin
Dobsch
Drewze
Dzidno
Dzidznek
Elsendorf
Falkenburg
Feyerland
Fordon, Stadt: 2.045 Einwohner (1875) 2.076 Einwohner (1880)
Freidorf
Frieddorf
Friedingen, Gutsbezirk
Fünfeichen, Gutsbezirk
Gogolin
Gogolinke
Goldfeld
Gondes, Gutsbezirk
Gorsin
Goscieradz
Grocholl
Groß-Bartelsee
Groß-Lonsk
Groß-Neudorf
Groß-Schittno
Großwalde
Groß-Wudschin
Grünberg
Grünwalde
Gumnowitz, Gutsbezirk
Haltenau
Hammer
Hoheneiche
Hohenfelde
Hohenhausen, Gutsbezirk
Hohenholm
Hopfengarten
Hutta, Gutsbezirk
Huttendorf
Jägerhof
Jagdschütz
Jagdschütz (Oberförsterei), Gutsbezirk
Jaruschin
Josephinen
Karlsdorf
Karolingen, Gutsbezirk
Kirschgrund
Kirschgrund (Oberförsterei), Gutsbezirk
Klahrheim, Gutsbezirk
Klein-Bartelsee
Klein-Lonsk
Klein-Neudorf
Kleinwalde
Königlich Brühlsdorf: (1894 Amtsgericht Bromberg, Post Großneudorf) 420 Einwohner (1885)
Königlich Wierzchucin
Krompiewo
Krone a. Brahe, Stadt: 3.726 Einwohner (1875) 4.106 Einwohner (1880)
Krossen
Kruschdorf
Kruschin (Kolonie)
Kussowo, Gutsbezirk
Lakomowo
Langenau
Lindendorf
Lochowitze
Lochowo
Ludwigsfelde, Gutsbezirk
Lutschmin
Magdalenowo
Marienfelde
Mariensee, Gutsbezirk
Maxtal
Mittenwalde
Mocheln
Mocheln, Gutsbezirk
Monkowarsk
Moritzfelde
Mühlthal
Mullershof
Murowanietz
Myslencinek, Gutsbezirk
Nekla
Nekla, Gutsbezirk
Netzort
Neu-Beelitz
Neu-Flötenau
Neu-Glinke
Neuheim, Gutsbezirk
Neuhof
Neumannsdorf
Nieciszewo, Gutsbezirk
Niederhein
Nieder-Strelitz
Nimtsch
Niwie
Okollo, Dorf: 1.815 Einwohner (1875) 2.252 Einwohner (1880)
Ober-Strelitz, Gutsbezirk
Okollo Kolonie
Olschewko
Oplawitz
Osiek
Osielsk
Ossowitz
Ossowitz, Gutsbezirk
Otteraue
Palsch
Paulinen, Gutsbezirk
Pawlowke
Potulitz, Gutsbezirk
Prinzenthal
Prondtke
Prondy
Rohbeck, Gutsbezirk
Rosengrund (Oberförsterei), Gutsbezirk
Ruden, Gutsbezirk
Salno
Samsietschno
Samsietschno, Gutsbezirk
Sanddorf
Schanzendorf
Schleusenau
Schleusendorf
Schönberg, Gutsbezirk
Schöndorf
Schönhagen
Schönwalde
Schröttersdorf
Schulitz, Stadt: (1894 Amtsgericht Bromberg, Post Schulitz; Geographie: gelegen an der Weichsel; Besonderheiten 1894: Bahnhof der Linie Schneidemühl-Thorn der Preußischen Staatsbahn, Gerichtstag, evangelische und katholische Kirche, Oberförsterei Revier Kirschgrund, Holzimprägnierungsanstalt, Holzhandel, Schifffahrt, nahebei Dampfsägemühlen) 2.200 Einwohner (1890)
Schulitz (Oberförsterei), Gutsbezirk
Schutki
Schwedenhöhe
Siebenbergen
Sienno, Gutsbezirk
Sittigseichen, Gutsbezirk
Skarbiewo
Slesin
Slesin, Gutsbezirk
Slupowo, Gutsbezirk
Sophienthal
Steindorf
Steinholz
Stopka, Gutsbezirk
Strelitz (Oberförsterei), Gutsbezirk
Stronnau
Stronnau (Oberförsterei), Gutsbezirk
Strzelewo, Gutsbezirk
Sutschin
Thalheim, Gutsbezirk
Trischin
Wahlstatt, Gutsbezirk
Walde
Weichselhof, Gutsbezirk
Weichselthal
Weißfelde
Wienschowno
Wilhelmshöhe, Gutsbezirk
Wilhelmsort
Wilsche
Wiskitno
Wittelsdorf
Wluki
Wtelno
Wudsinek
Zawada
Zielonke
Zolondowo
Quellen und Literatur
Das Deutsche Ortsbuch. Vollständiges Gemeindelexikon enthaltend alle selbständigen Ortschaften und Gutsbezirke (etwa 70.000 politische Gemeinden) im deutschen Reichsgebiet unter Berücksichtigung der in Ausführung der Friedensbedingungen erfolgten Landesabtretungen an Belgien, Danzig, Dänemark, Frankreich, das Memelgebiet, Polen und die Tschecho-Slowakei nebst Angabe der zuständigen Amtsgerichte, Verwaltungsbehörden, Landgerichte, Oberlandesgerichte, Regierungsbezirke, des Staatsgebiets und der Einwohnerzahlen. Herausgegeben von Friedrich Müller. Nächstebreck/Kreis Schwelm, 1920.
Neumanns Orts-Lexikon des Deutschen Reichs. Ein geographisch-statistisches Nachschlagebuch für deutsche Landeskunde. Dritte, neu bearbeitete und vermehrte Auflage von Wilhelm Keil. Leipzig, 1894.
Statistik des Deutschen Reichs. Alte Folge, Band 57: Die Volkszählung im Deutschen Reich am 1. Dezember 1880. Berlin, 1883. Statistik des Deutschen Reichs. Band 109: Berufs- und Gewerbezählung vom 14. Juni 1895. Berufsstatistik der kleineren Verwaltungsbezirke. Berlin, 1897. Statistik des Deutschen Reichs. Band 240: Die Volkszählung im Deutschen Reiche am 1. 12. 1910. Berlin, 1915. Statistik des Deutschen Reichs. Band 250: Die Reichstagswahlen von 1912. Berlin, 1913.
Deutsche Verwaltungsgeschichte 1871 - 1990 © 2006 by Dr. Michael Rademacher M.A.
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