Landkreis Bingen
(1969 aufgelöst)

Zugehörigkeit staatlich:
bis 1945 Land Hessen
1945 französische Besatzungszone
1946 Land Rheinland-Pfalz
1949 Bundesland Rheinland-Pfalz, Regierungsbezirk Rheinhessen
Zuständ. Justiz (1920):
1) Amtsgericht Bingen, Landgericht Mainz, Oberlandesgericht Darmstadt
2) Amtsgericht Oberingelheim, Landgericht Mainz, Oberlandesgericht Darmstadt
Zuständ. Finanzamt (1927):
1) Finanzamt Bingen, Landesfinanzamt Darmstadt
2) Finanzamt Oberingelheim (Rhein), Landesfinanzamt Darmstadt
Zuständ. Gau 1933-1945: Hessen-Nassau
Zuständ. Militärdienst (1885): 25. Division
Zugehörigkeit ev. Kirche Evangelische Landeskirche Nassau-Hessen
Zugehörigkeit kath. Kirche: Bistum Mainz


Einwohner Landkreis Bingen
40.457 (1900), davon 15.015 Evangelische, 23.873 Katholiken
42.648 (1910), davon 15.706 Evangelische, 25.584 Katholiken
44.966 (1925), davon 16.294 Evangelische, 27.415 Katholiken, 20 sonstige Christen, 820 Juden
47.821 (1933), davon 17.501 Evangelische, 29.106 Katholiken,   2 sonstige Christen, 721 Juden
58.610 (1939), davon 24.195 Evangelische, 33.191 Katholiken, 21 sonstige Christen, 293 Juden
66.534 (1950)
71.800 (1960), davon 6.900 Vertriebene

Die Reichstagswahlen vom
im Landkreis Bingen
5. 3. 1933
Wahlbeteiligung87,3 %
Abgegebene gültige Stimmen insgesamt28.447
NSDAP10.789
SPD3.540
KPD1.670
Zentrum10.113
DNVP (Kampffront Schwarz-weiß-rot)1.245
DVP - Deutsche Volkspartei488
Christlich-sozialer Volksdienst173
Deutsche Bauernpartei16
Deutsch-Hannoversche Partei-
DDP (Deutsche Staatspartei)413
Andere Parteien-


Die Gemeinden des Landkreises Bingen:
39 Gemeinden (1933)
35 Gemeinden (1939)

1. Appenheim:
(1927 Kreis Bingen, Amtsgericht und Finanzamt Ober Ingelheim, Post Appenheim)
861 Einwohner (1925)
800 Einwohner (1933)
779 Einwohner (1939)

2. Aspisheim:
(1927 Kreis und Amtsgericht Bingen, Post Dromersheim, Finanzamt Ober Ingelheim)
831 Einwohner (1925)
790 Einwohner (1933)
767 Einwohner (1939)

3. Badenheim:
(1927 Kreis Alzey, Amtsgericht Wöllstein, Post Sprendlingen, Finanzamt Bingen)
422 Einwohner (1925)
427 Einwohner (1933)
396 Einwohner (1939)

4. Biebelsheim:
(1927 Kreis Alzey, Amtsgericht Wöllstein, Post Planig, Finanzamt Bingen)
431 Einwohner (1925)
413 Einwohner (1933)
390 Einwohner (1939)

5. Bingen, Stadt:
(1927 Kreis, Amtsgericht, Post und Finanzamt Bingen)
Besonderheiten 1927: Kreisamt, Eisenbahnbetriebsamt, Gymnasium, Realschule, Lyzeum, Reichsbanknebenstelle, Hauptzollamt)
10.186 Einwohner (1925), davon 2.543 Evangelische,   7.087 Katholiken, 14 sonstige Christen, 501 Juden
14.098 Einwohner (1933), davon 2.821 Evangelische, 10.718 Katholiken,   2 sonstige Christen, 465 Juden
16.527 Einwohner (1939), davon 2.950 Evangelische, 13.090 Katholiken, 12 sonstige Christen, 223 Juden

6. Bosenheim:
768 Einwohner (1933)
778 Einwohner (1939)

7. Bubenheim:
554 Einwohner (1933)
522 Einwohner (1939)

8. Dietersheim:
667 Einwohner (1933)
629 Einwohner (1939)

9. Dromersheim:
(1927 Kreis, Amtsgericht und Finanzamt Bingen, Post Dromersheim)
   986 Einwohner (1925)
1.045 Einwohner (1933)
1.044 Einwohner (1939)

10. Elsheim:
889 Einwohner (1933)
850 Einwohner (1939)

11. Engelstadt:
584 Einwohner (1933)
519 Einwohner (1939)

12. Frei-Weinheim:
(1927 Kreis Bingen, Amtsgericht und Finanzamt Ober-Ingelheim, Post Frei Weinheim;
am 1. 4. 1939 aufgegangen in Ingelheim)
1.014 Einwohner (1925)
1.183 Einwohner (1933)

13. Gau-Algesheim:
(1927 Kreis Bingen, Amtsgericht und Finanzamt Ober-Ingelheim, Post Gau Algesheim)
3.128 Einwohner (1925)
3.388 Einwohner (1933)
3.720 Einwohner (1939)

14. Gaulsheim:
(1927 Kreis, Amtsgericht und Finanzamt Bingen, Post Kempten;
1939 aufgelöst)
   894 Einwohner (1925)
1.048 Einwohner (1933)

15. Gensingen:
(1927 Kreis, Amtsgericht und Finanzamt Bingen, Post Gensingen)
1.139 Einwohner (1925)
1.166 Einwohner (1933)
1.347 Einwohner (1939)

16. Grolsheim:
323 Einwohner (1933)
304 Einwohner (1939)

17. Groß-Winternheim:
814 Einwohner (1933)
781 Einwohner (1939)

18. Hackenheim:
940 Einwohner (1933)
978 Einwohner (1939)

19. Heidesheim:
(1927 Kreis Bingen, Amtsgericht und Finanzamt Oberingelheim, Post Heidesheim)
3.495 Einwohner (1925)
3.762 Einwohner (1933)
3.907 Einwohner (1939)

20. Horrweiler:
663 Einwohner (1933)
619 Einwohner (1939)

20a. Ingelheim am Rhein, Stadt:
(entstanden am 1. 4. 1939 aus dem Zusammenschluss der Gemeinden Nieder-Ingelheim, Ober-Ingelheim und Frei-Weinheim)
11.035 Einwohner (1939), davon 6.038 Evangelische, 4.511 Katholiken, 9 sonstige Christen, 34 Juden

21. Ippesheim:
145 Einwohner (1933)
127 Einwohner (1939)

22. Jugenheim in Rheinhessen:
934 Einwohner (1933)
869 Einwohner (1939)

23. Kempten:
(1927 Kreis, Amtsgericht und Finanzamt Bingen, Post Kempten;
1939 aufgelöst)
1.262 Einwohner (1925)
1.357 Einwohner (1933)

24. Nieder-Hilbersheim:
439 Einwohner (1933)
435 Einwohner (1939)

25. Nieder-Ingelheim:
(1927 Kreis Bingen, Amtsgericht und Finanzamt Ober-Ingelheim, Post Nieder-Ingelheim;
am 1. 4. 1939 aufgegangen in Ingelheim)
4.348 Einwohner (1925)
5.157 Einwohner (1933)

26. Ober-Hilbersheim:
779 Einwohner (1933)
796 Einwohner (1939)

27. Ober-Ingelheim:
(1927 Kreis Bingen, Amtsgericht, Post und Finanzamt Ober-Ingelheim;
am 1. 4. 1939 aufgegangen in Ingelheim)
3.680 Einwohner (1925)
4.116 Einwohner (1933)

28. Ockenheim:
(1927 Kreis, Amtsgericht und Finanzamt Bingen, Post Ockenheim)
1.322 Einwohner (1925)
1.403 Einwohner (1933)
1.403 Einwohner (1939)

29. Pfaffen-Schwabenheim:
661 Einwohner (1933)
651 Einwohner (1939)

30. Planig:
(1927 Kreis Alzey, Amtsgericht Wöllstein, Post Planig, Finanzamt Bingen)
1.262 Einwohner (1925)
1.406 Einwohner (1933)
1.379 Einwohner (1939)

31. Pleitersheim:
167 Einwohner (1933)
142 Einwohner (1939)

32. Sankt-Johann:
578 Einwohner (1933)
571 Einwohner (1939)

33. Schwabenheim a. d. Selz:
(1927 Kreis Bingen, Amtsgericht und Finanzamt Ober Ingelheim, Post Schwabenheim)
1.264 Einwohner (1925)
1.281 Einwohner (1933)
1.231 Einwohner (1939)

34. Sponsheim:
424 Einwohner (1933)
401 Einwohner (1939)

35. Sprendlingen:
(1927 Kreis Alzey, Amtsgericht Wöllstein, Post Sprendlingen, Finanzamt Bingen)
2.275 Einwohner (1925)
2.542 Einwohner (1933)
2.479 Einwohner (1939)

36. Volxheim:
759 Einwohner (1933)
714 Einwohner (1939)

37. Wackernheim:
(1927 Kreis Bingen, Amtsgericht und Finanzamt Ober Ingelheim, Post Heidesheim)
   870 Einwohner (1925)
   936 Einwohner (1933)
1.741 Einwohner (1939)

38. Welgesheim:
406 Einwohner (1933)
364 Einwohner (1939)

39. Zotzenheim:
403 Einwohner (1933)
403 Einwohner (1939)



Quellen:

Das Deutsche Ortsbuch. Vollständiges Gemeindelexikon enthaltend alle selbständigen Ortschaften und Gutsbezirke (etwa 70.000 politische Gemeinden) im deutschen Reichsgebiet unter Berücksichtigung der in Ausführung der Friedensbedingungen erfolgten Landesabtretungen an Belgien, Danzig, Dänemark, Frankreich, das Memelgebiet, Polen und die Tschecho-Slowakei nebst Angabe der zuständigen Amtsgerichte, Verwaltungsbehörden, Landgerichte, Oberlandesgerichte, Regierungsbezirke, des Staatsgebiets und der Einwohnerzahlen. Herausgegeben von Friedrich Müller. Nächstebreck/Kreis Schwelm, 1920.

Das Ortsbuch für das Deutsche Reich. Herausgegeben in Verbindung mit der Deutschen Reichsbahn und Deutschen Reichspost. Berlin, 1927.

Statistik des Deutschen Reichs. Alte Folge, Band 57: Die Volkszählung im Deutschen Reich am 1. Dez. 1880. Berlin, 1883.
Statistik des Deutschen Reichs. Band 150: Die Volkszählung am 1. Dez. 1900 im Deutschen Reich. Berlin, 1903.
Statistik des Deutschen Reichs. Band 240: Die Volkszählung im Deutschen Reich am 1. 12. 1910. Berlin, 1915.
Statistik des Deutschen Reichs. Band 401: Volks-, Berufs- und Betriebszählung vom 16. Juni 1925. Heft 1: Die Bevölkerung im Deutschen Reich nach den Ergebnissen der Volkszählung 1925. Teil I: Einführung in die Volkszählung 1925. Tabellenwerk. Berlin, 1928.
Statistik des Deutschen Reichs. Band 434: Die Wahlen zum Reichstag am 31. Juli und 6. November 1932 und am 5. März 1933 (Sechste bis achte Wahlperiode). Berlin, 1935.
Statistik des Deutschen Reichs. Band 450: Amtliches Gemeindeverzeichnis für das Deutsche Reich. Berlin, 1939.
Teil I: Altreich und Land Österreich.
Statistik des Deutschen Reichs. Band 451: Volks-, Berufs- und Betriebszählung vom 16. Juni 1933. Heft 3: Die Bevölkerung des Deutschen Reichs nach der Religionszugehörigkeit. Berlin, 1936.
Statistik des Deutschen Reichs. Band 550: Amtliches Gemeindeverzeichnis für das Deutsche Reich. Berlin, 1940.
Statistik des Deutschen Reichs. Band 552: Volks-, Berufs- und Betriebszählung vom 17. Mai 1939.
Heft 3: Die Bevölkerung des Deutschen Reichs nach der Religionszugehörigkeit. Berlin, 1942.
Heft 4: Die Juden und jüdischen Mischlinge im Deutschen Reich. Berlin, 1944.

Statistisches Jahrbuch für die Bundesrepublik Deutschland 1952. Herausgegeben vom Statistischen Bundesamt. Wiesbaden, 1952.

Statistisches Jahrbuch für die Bundesrepublik Deutschland 1961. Herausgegeben vom Statistischen Bundesamt. Wiesbaden, 1961.


Deutsche Verwaltungsgeschichte 1871 - 1990 © 2006 by Dr. Michael Rademacher M.A.